Das Spritzgießwerkzeug besteht prinzipiell aus einer beweglichen und
einer feststehenden Werkzeughälfte. In der beweglichen Hälfte befindet
sich eine Auswerfereinrichtung, die das erstarrte Bauteil beim Öffnen
des Werkzeuges aus der Form auswirft. Entweder wird dabei das Bauteil
gegen feststehende Auswerferstifte gefahren oder z.B. durch hydraulisch
betätigte Auswerfer ausgestoßen. Diese Werkzeughälfte wird daher auch
Auswerferseite genannt. Der Anguss bzw. das Angusssystem befindet sich
in der unbeweglichen Werkzeughälfte, der sog. Einspritz- bzw.
Düsenseite. Als Anguss bezeichnet man den Kanal bzw. das Kanalsystem und
die darin erstarrende Masse zwischen Düse und Werkzeughohlraum. Die
Temperaturen in den beiden Werkzeughälften können mithilfe eines
Temperiersystems, bestehend aus Heiz- und Kühlmodulen sowie
Temperaturmessfühler, reguliert werden. Damit ist es gezielt möglich die
Temperatur der sog. Formnestwand, die Innenwand der Kavität, und damit
gleichzeitig auch die Oberflächentemperatur des Vorspritzlings im Falle
eines 2K-Prozesses zu messen und zu beeinflussen. Als Kavität bezeichnet
man den Hohlraum, in den die plastifizierte Formmasse hinein gespritzt
wird. Nur wenn die Innenwände einer Kavität entsprechende
Oberflächenqualität besitzen, können auch die Erzeugnisse ausreichende
Oberflächenqualitäten aufweisen. Das bedeutet, dass die Oberfläche eines
Bauteils immer nur so gut werden kann wie die Form es vorgibt. Deshalb
wird beim Mikrospritzgießen in besonderem Maße Wert auf die Qualität der
Werkzeugeinsätze gelegt. Unter Werkzeugeinsätzen versteht man dabei
austauschbare Teile der Formwand, die jene makro- bzw.
mikrostrukturierten Geometrien auf ihrer Oberfläche tragen.
Spritzguss
Formen aus Ideen
Werkzeugbau
... Konstruktion und Fertigung
Publiziert am: Mittwoch, 26. Mai 2010 (5152 mal gelesen)
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